27. März 2024 admin

Karate -Trainingsreise nach Japan vom 21. bis 29. Februar 2024

Vom 21. bis 29. Februar 2024 haben wir an einem hochkarätigen Karate-Trainingsseminar mit spezieller Ausbildung für Kampfrichter und Trainer in Stadt Narita bei Tokio in Japan teilgenommen sowie eine anschließende Reise durch Japan durchgeführt. Unter den Teilnehmern der deutschen Delegation waren: Sensei Michael Bock (8. Dan) technischer Direktor der DTSKF, Sabine Bock (3. Dan) vom TKCB, Jan Bösecke (4. Dan), Frank Pinnig (6. Dan), Lothar Pietzschmann (5. Dan), Henry Krieger (3. Dan), Niklas Krieger (1. Dan), Tom Roß (2. Dan), Eric Schmidt (3.Dan), Michaela Höland und Katrin Schmidt – unsere Generalsekretärin der DTSKF. Somit war das Team komplett und die Buchungen konnten vorgenommen werden.

Unsere Katrin Schmidt buchte und reservierte alle Flüge und Hotels und dann ging es bereits einige Tage vor dem Seminar los.

Nach einem langen anstrengenden Flug über Zürich landeten wir nach 18 Stunden Reisezeit in Tokio/ Narita – der Hauptstadt Japans. Dann ging es schnell ins Hotel und einmal die Gegend erkunden, denn Narita hat einen der schönsten Shinto Schrein-Anlagen Japans mit dem Namen: Naritasan-Shinshoji Temple.

Am Montag, 19.02.24 fuhren wir mit der Regionalbahn nach Tokio und suchten das Grab der „47 Ronin“ oder auch „47 Samurai“– Sengakuji Temple mit Besuch des Museums auf. Ein „MUSS“ für jeden, der eine Kampfkunst trainiert, denn diese glorreichen Samurai kämpften um Ehre und hielten bis zum Tod an der Loyalität fest.

Am nächsten Tag, den 20.02.24 ging es bei 24 Grad Celsius und strahlendem Sonnenschein ein weiteres Mal nach Tokio mit dem Zug. Eine Gruppe suchte das „Edo Castle“ aus dem 17. Jahrhundert aus der Zeit der Tokugawa Shoguns und den Ost-Garten des Kaiser Palastes auf, später stand dann der „Budokan“ auf dem Plan. Eine weitere Gruppe interessierte sich mehr für den zweitgrößten Fernsehturm der Welt den „Sky Tower“ und die Mega-City Tokio und wollte eine Shopping Tour unternehmen.

Dann rückte jedoch unser Hauptprogramm näher und so begann am Mittwoch, dem 21.02.24 das Karate-Trainingsprogramm im Olympia-Sport-Komplex von Narita mit dem Master-Kurs. Im Startprogramm des Master-Kurses standen Grundlagen des traditionellen Karate mit seinen Ständen und Bewegungsmomenten. Im Nachmittagsteil stand die Körperdynamik, Atmung und Kraftentwicklung im Vordergrund. Weiter ging es mit Bewegungs-Methodiken, die Produktion von „Todome-Waza“ (alles entscheidende Technik), der Definition von „Kyo“ und die Unterscheidung von einem vollen Punkt und einem halben Punkt.

Nach Plan erfolgte dann am Donnerstag, 22.02.24 Vormittag das Kata Training – mit seinen Trainingsprinzipien, Momente, Übergänge und das Bunkai (Erklärung mit dem Hauptziel der Selbstverteidigung) Nach einer 2-stündigen Pause dann die Kata „Kitei“ mit den einzelnen stilistischen und wichtigen Momenten eng verknüpft mit der dazugehörigen Atmung. Dann sollte die Kata „Kitei“ noch aus der Sicht des Kampfrichters betrachtet werden.

Dann unser vorletzter Tag, Freitag: 23.02.2024. Im ersten Teil war das Hauptthema der Freikampf. Nach der Definition stiegen wir in die Prinzipien des traditionellen Karate und Anwendung ein, wie verschiedene Timing-Formen im Vormittagsteil. Danach folgte die Schulung einer speziellen Wettkampfform „Ko-Go-Kumite“. Weiter die Arbeit des Kampfrichters, der nicht nur die Signale beherrschen muß, sondern auch die Strategie und Taktik und daraus ergebenen Bewertungen erkennen müssen. Die Dozenten Prof. Dr. Wladimir Jorga (10. Dan) und Richard Jorgenson (8.Dan) spielten sich gekonnt den Ball zu und man hatte das Gefühl sie wollten sich bei den Erläuterungen übertreffen. Für die Teilnehmer ein Höchstmaß an geballtem Wissen, was einen großen Wissensprofit darstellt.

Am Samstag, 24.02.24 wurden zur Wiederholung die fundamentalen Kenntnisse und Prinzipien des Karate-Do abgerufen und über die Atmung und Atmungsformen referiert und trainiert. Im Nachmittagsteil standen für einige die Prüfungen zum neuen Karate-Meistergrad oder für eine internationale Kampfrichterlizenz an.

Als Delegationsleiter des deutschen Teams muss ich nicht nur Dank für die Vorbereitung und Durchführung sagen, das deutsche Team hat sehr diszipliniert trainiert und gezeigt, dass wir nicht nur willens sind, traditionelles Karate zu praktizieren, wir auch offen sind für neues Wissen und wir beharrlich den Karate-Do weiter beschreiten.

Ich gratuliere Niklas Krieger für seine bestandene Prüfung zum 2.Dan und den internationalen Kampfrichtern unseres Teams zur Erlangungen der internationalen Kampfrichterlizenz.

Der Dank gilt auch den Delegationen und Dozenten: Prof. Dr. Wladimir Jorga 10.Dan Präsident der ITKF und ETKF (Serbien), Richard Jorgenson 8. Dan Chairman der ITKF (Canada), für die Organisation bei: John Price – Kataoka (6. Dan Japan), Delegation aus Italien unter der Leitung von Roberto Falli, Generalsekretär der ETKF, Tsuyoshi Watanabe Chef des Sekretariats JINJA SCOUT Association (JINJA-Honcho) der Delegation Usbekistans mit KUSHMURATOV, Shuhratjon Talliboyevich Präsident der usbekischen traditonellen Karate Föderation und Ana Jorga Sekretariat von Prof. Dr. Wladimir Jorga aus Serbien.

Nach dem letzten Training liefen wir im Karate-Gi zum Shinto-Schrein Naritasan und machten ein paar tolle Bildaufnahmen vor der dort befindlichen Pagode.

Am Abend fand noch eine zweistündige „Sayonara-Party“ in unserem schönen Hotel mit einer hervorragenden japanischen Küche, Auszeichnungen und Glückwunschworten statt.

Am nächsten Tag fuhren wir als Sportgruppe von Tokio weiter nach Osaka. Es war schon ein Erlebnis mit dem Shikansen zwei Stunden mit einer Geschwindigkeit von 290 km/h durch Land und Städte zu rasen. Hier stehen im ganzen Land Service, Pünktlichkeit, Sauberkeit und Höflichkeit im Vordergrund – ein voller Reise-Genuss.

In Osaka bezogen wir in Hauptbahnhofsnähe unser bereits im Vorfeld reserviertes Hightower-Hotel mit einer wunderschönen Aussicht über ganz Osaka.

Am nächsten Tag ging es auch gleich zur größten Festung Japans, zum Schloss Osaka, deren Festungsmauern nur der damalige Shogun Tokugawa eingenommen hatte. Die Festung mit ihren Gärten und Museen selber war phänomenal und sehr beeindruckend.

Am Tag 2 in Osaka besuchten wir als ein Team aber das Aquarium in Osaka. Schon die Größe und Schönheit der Anlage war beeindruckend, wobei das Ozeanum in Stralsund schon dicht an die Qualität Osakas herankommt. Wir besuchten ein traditionelles japanisches Dorf mit Häusern von Handwerkern und Kaufleuten aus der Edo Periode, welches in einem Hochhaus im 8. Stockwerk als „Freilicht-Museum“ errichtet wurde. Dann besuchten wir noch eine Schrein-Anlage mit einer 5-stöckigen Pagode.

Am 3. Tag nach unserem Trainingscamp fuhren wir mit einem Schnellzug nach Kyoto. Ein kalter und regnerischer Tag überraschte uns. Jedoch wurden wir durch die faszinierenden historischen Tempelanlagen mit neuem Geist belebt. Der To-ji Temple (Kyo-o-gokoku-ji) – buddistische Tempelanlage mit Kondo (Main-Hall), Kodo (Vorlesungshalle), 5-stöckige Pagode und Miedo (Residenz der Monk Kukai) mit der Statur von Monk Kukai (Kobo-Dashi) entschädigte uns voll und ganz.

Dann teilten wir uns wieder in zwei Gruppen und die Gruppen suchten den silbernen und den goldenen (Rokuon-ji) Tempel auf wir noch zusätzlich den Heian-Schrein mit seiner großen Shintoistischen Tempelanlage.

Am Tag vier nach unserem Trainingscamp teilten wir uns auf. Ein Teil der Gruppe verblieb im Hotel, ein weiteren Teil der Gruppe tätigte noch letzte Einkäufe und Sabine Bock, Frank Pinnig und der Unterzeichnende fuhren nach Nara. Hier in Nara suchten wir den Kohfukuji Temple – Haupttempel der Hosso Schule mit einer zentralen goldenen Halle weiter zu einer 5 stöckigen Pagode und schönen Nebenanlagen auf. Hirsche und Rehe sind in Nara heilig und somit laufen sie frei herum. Weiter ging es zu mehrerer Shinto Anlagen in den Bergen, alte Mammutbäume und der größte Baum Japans umgeben von einer Tempelanlage. Zum Abschluss ging es noch zum Höhepunkt des Nara Ausfluges zum Todai-ji Temple mit dem größten Buddha in einer Halle.

Am 29. Februar flogen wir von Tokio wieder nach Berlin zurück und erlebten den Tag in 36 Stunden – wie faszinierend!

Domo Arigato – für die erlebensreiche Sport-Reise nach Japan!

Mit sportlichen Grüßen, Osu

Michael Bock